Neben Spirou und Fantasio (nicht weniger berühmt) tauchte das Marsupilami einst in André Franquins gleichnamiger französischer Comic-Reihe im Magazin “Spirou” auf. Spirou zählt bis heute zu den meistverkauften Comic-Reihen Europas und war der größte Konkurrent von Hergés “Tintin” alias “Tim und Struppi”.
Spirou in Berlin – ein voller Erfolg
Der deutsche Comiczeichner Flix, mit ganzem Namen Felix Görmann, hatte 2018 als erster deutscher Zeichner die Ehre, einen “Spirou” zu zeichnen. Zuvor hatte er bereits einige erfolgreiche Comics veröffentlicht, darunter “Flix Faust” und “Ferdinand, der Reporterhund” mit Ralph Ruthe. Sein Gastcomic “Spirou in Berlin” wurde auch international ein voller Erfolg. Und es war klar: Flix Reise ins franco-belgische Comiczeitalter musste fortgesetzt werden. Seit Kurzem liegt nun auch sein erstes Comic rund um das Marsupilami vor: “Das Humboldt-Tier”.
Darum geht es in “Das Humboldt-Tier”
In seinem neuen Comic, das im August 2022 erschien, versetzt uns Flix zurück ins Berlin der 1930er Jahre. Im Naturkundemuseum stößt die kleine Mimmi auf eine ungeöffnete Kiste mit Entdeckungen des Forschers Alexander von Humboldt. Darin: ein Marsupilami. Und zwar quicklebendig.
Das gelb-schwarze, affenähnliche, eierlegende Tier mit sehr langem Schwanz und Bauchnabel (eine rätselhafte Kombination für alle Biologen) weckt sofort großes Interessen. So mancher möchte ihm sogar an den Pelz – dabei möchte das Marsupilami nichts lieber als in seine Heimat zurück, in den Dschungel des fiktiven “Palumbien”.
Zum Glück kann sich das Marsupilami dabei auf die Hilfe einer ortskundigen Person verlassen, die ihm mit Rat und Tat bei allen Abenteuern in Berlin zur Seite steht: Mimmi. Auf ihrem Abenteuer haben Mimmi und das Marsupilami mit einem berlinernden Hausmeister, einem gierigen Museumsdirektor und sogar ein paar Nazis zu tun, die fast nebenbei eine Abreibung durch das unerschütterliche Marsupilami erhalten.
Flix neuer Streich
Der matte Farbstil und die teils unglaublich präzisen Zeichnungen von Flix haben mich sehr begeistert. Er erschafft eine wunderschöne Geschichte, bei der es einem nie langweilig wird und welche mit zahlreichen „Easter-Eggs“, also kleinen Überraschungen, aufwarten kann.
“Das Humboldt-Tier” ist eine herzzerreißende, rührende Geschichte für Groß und Klein. Und ja, es kommt sogar ein Zug darin vor.