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Bild: Landesmuesum Hannover
Ausflugstipp

Die Welt in einem Museum

Ein Museum, drei Welten, auf drei Etagen. Geschichte, Natur und Kunst. Niedersachsens größtes Museum, das Landesmuseum Hannover, führt von der Tiefsee bis in die Karibik, in die Zeit der Dinosaurier und von der Steinzeit bis ins späte Mittelalter. Gemälde laden ein zu einer Reise nach Italien und nach China.

Ein Zoo in einem Museum

In den „NaturWelten“ können Besucher mehr als 3.000 lebende Tiere betrachten. Mehr als 200 bewohnen allein die Aquarien von Nordsee bis Amazonas und Südsee: Scharfzahnige Piranhas, bunte Doktorfische, exotische Pfauenaugenbarsche, Katzenhaie und Süßwasserrochen. Die Abteilung „Tiefsee“ zeigt geheimnisvolle Lebewesen und einen Bohrkern aus der Grönlandsee, dessen Ablagerungen mehr als 50.000 Jahre alt sind.

Ein Raum weiter hat sich die Hundskopfboa gut versteckt und bleibt für die Besucher unsichtbar. Siesta halten auch die Bartagamen, die sich ihr Revier mit dem Skelett eines riesigen Plateosaurus teilen. Während draußen Regen und Sturm gegen die großen Fenster peitschen, ziehen die australischen Leguane es vor, gechillt unter den Wärmelampen ihres Terrariums zu schlafen. Als Jungtiere verzehren sie durchaus Fleisch, im Alter vorzugsweise pflanzliche Kost. Die beiden Bewohner hier lieben frische Paprika.

Gechilltes Abhängen ist auch eine Kunst: Bartagamen sind Meister darin. (Bild: Julia Steinberg-Böthig).

Eroberer, Erbauer, Entdecker

Ein Stockwerk höher beginnt die Reise durch die Geschichte der Menschheit: Zu sehen sind Funde aus aller Welt. Zeitzeugen, die belegen, wie sich der Mensch vom Neandertaler zum Jäger und Sammler, zum sesshaften Ackerbauern und später zum Eroberer entwickelt hat. Dioramen stellen den Menschen in seinen jeweiligen Lebensräumen dar.

Grabbeigaben, Moormumien, Werkzeuge, Töpfe und Alltagsgegenstände zeigen, wie die Menschen in den unterschiedlichen Epochen gelebt haben, was wichtig war und wie ihre Entwicklung voranschritt. Eine der größten Veränderungen war wohl die „Entdeckung“ der „Neuen Welt“ im 15. Jahrhundert. In atemberaubenden Tempo geht es einmal durch alle Kontinente und die Geschichte. Zum Beispiel von Niedersachsen in die Südsee: Von dort brachte Thomas Cook von seiner dreijährigen Weltreise ab 1772 viele Exponate mit. Etliche davon haben heute ihren Platz im Landesmuseum Hannover.

Ein Diorama zeigt, wie vermutlich die Neandertaler lebten (Bild: Julia Steinberg-Böthig).

Kunstreise entführt nach China und Italien

Auch wenn die „KunstWelten“ derzeit wegen Bauarbeiten geschlossen sind, muss der Besucher nicht vollends auf deren Genuss verzichten. Zurzeit läuft die Sonderausstellung „Nach Italien – eine Reise in den Süden“. Gemälde zeigen Sehnsuchtsorte, Menschen und Landschaften. Darunter 14 Portraits und Landschaften von Wilhelm Ahlborn, dazu Werke von August Kestner und Giovanni Battista, Piranesi, Signac und Slevogt.

Nebenan liegt „China hinter Glas“. Hier werden dem Betrachter phantasievolle Landschaften, Märchenmotiv und Frauenportraits, aber auch Szenen aus dem Alltag gezeigt. Das China des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert sich leuchtend auf den kunstvollen Hinterglasbildern aus der Sammlung Rupprecht Mayers.

Fazit: Das Landesmuseum Hannover hat viel zu bieten. Nehmt euch für den Besuch viel Zeit, denn jede der Ausstellungen ist spannend und es gibt viel zu entdecken.

Weitere Infos findest du hier:

So kommst du hin:

RE30
Hannover
Vom Bahnhof Hannover aus fährst du mit den Buslinien 100 oder 200 bis zur Haltestelle Rathaus/Bleichenstraße. Von dort sind es nur 300 Meter zu Fuß bis zum Museum.
Julia vom enno

Julia vom enno

Julia ist seit mehr als 20 Jahren freiberufliche Journalistin. Sie liebt Ausflüge, gutes Essen und ihre Familie. Mit ihnen unternimmt sie nahezu jedes Wochenende Kurztrips in die Region, über die sie dann gern auch schreibt.

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