Am Sonntag, 18. Juni, startet die erste Führung mit dem Thema „Rosen und Eis“. Die „gewandeten Zeitreisenden“ nehmen ihre Gäste mit auf eine Tour durch Hildesheim und erzählen dabei allerhand Interessantes zur Geschichte des Eises und warum die Rose in Hildesheim eine ganz besondere Rolle spielt. Zwischendurch gibt es kleine Leckereien, wie Softeis, Kaffee und Rosen-Likör. Dabei erfahren die Gäste unter anderem, wie der Kaffee nach Hildesheim kam, welche Blüten im Magdalenengarten essbar sind und was man mit den diversen Kräutern, die auch dort wachsen, alles machen kann.

Stadtführerin mit Leib und Seele
Die Idee kam Gästeführerin Sabine Herzog im vergangenen Sommer. „Ich wollte schon länger unsere kulinarische Stadtführung ausbauen, also habe ich neue Schwerpunkte mit jahreszeitlichem Bezug genommen. Unsere Gäste sind sehr an den Bräuchen rund ums Einmachen, Einkochen und an alten Gemüse- und Obstsorten interessiert.“
Die gebürtige Hildesheimerin ist mit Leib und Seele Gästeführerin. Seit 2012 führt sie sowohl Touristen als auch Einheimische durch die geschichtsträchtigen Straßen von Hildesheim. Auch eine Ausbildung zur Domführerin hat die 54-Jährige absolviert. Als gewandete Zeitreisende führt Sabine Herzog ihre Gäste seit 2017 durch die Gassen der Stadt. Zudem ist sie auch noch Naturscout im Wildgatter Hildesheim. Das alles macht sie in ihrer Freizeit, denn eigentlich ist sie Verwaltungsfachangestellte beim Landkreis und zuständig für das Ideen- und Beschwerdemanagement.

Noch mehr kulinarische Bräuche
Rosen und Eis werden nicht die einzigen Themen bleiben: Im September dreht sich die Führung passend zur Jahreszeit um „Rüben und Kürbisse“. Kürbisse, Rüben, Äpfel, Einmachen, Einkochen, Salz – diese Zutaten gehören zum Herbst, wie das Laub auf den Bäumen. In Deutschland gibt es eine lange Tradition des Haltbarmachens von Obst und Gemüse. „Schon unsere Vorfahren wussten, dass sich so auch in den kalten Monaten eine frische und ausgewogene Ernährung sicherstellen lässt“, sagt Sabine Herzog. „Das Einmachen und Einkochen hat aber nicht nur praktische Gründe, sondern ist auch Teil unserer kulinarischen Kultur. Denn wer kennt sie nicht: die leckeren Marmeladen und eingelegten Gurken von Oma?“ Diese Erinnerungen möchte sie mit ihrer Stadtführer-Kollegin Susanne Kiesel am 17. September, bei der Zeitreise durch Hildesheim im Herbst wach rufen.
Auch am 17. und 22. Dezember sind Führungen geplant. Dann geht es um ganz weihnachtliche Genüsse und Bräuche.